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Lernen

In diesem Beitrag möchte ich, jetzt nach 12 Jahren Schule und beinahe 3 Semestern Studium, mein Wissen über das Lernen teilen. Es geht um Methoden, eigene Erfahrungen und Tipps. Dazu gibt’s von mir auf Lernblöcke angepasste Spotify-Playlists ;).

Darum geht es nicht um eine wissenschaftliche Seite wie in meinem vorherigen Beitrag “Präsentation über das Studium – Schwerpunkt Lernen“, sondern wie gesagt um Methoden, Tipps usw. die sich beim Lernen (unter anderem auch fürs Abi) bewährt haben.

Apps, Webseiten und Programme

Alle Informationen dazu in meinem früheren Beitrag “Coole Apps, Webseiten und Tipps für die Schule“.

Organisiert lernen

Zum organisierten und vor allem zeitsparenden Lernen gehören Notizen und Mitschriften. Das sind Aufschriebe direkt von der Tafel oder die wichtigsten Stichpunkte aus einem Foliensatz. Je nach Größe der Prüfung auf die man lernt, ist es sinnvoll einen Lernplan zu erstellen.

Notizen machen

Wer nicht erst kurz vor der Prüfung anfangen will mit lernen und dann dementsprechend viel Material durchgehen muss, sollte am besten während der Vorlesung oder während dem Unterricht Notizen machen. Das heißt allerdings nicht, dass alles mitgeschrieben werden muss was behandelt wird – im Gegenteil. Mitgeschrieben wird, was wichtig erscheint. Es bringt nichts, etwas mitzuschreiben das bereits behandelt wurde oder das man schon weiß. Das wird im Endeffekt sogar eher mehr Arbeit, weil die Zusammenfassung nochmal überarbeitet und aussortiert werden muss.

Wichtig ist hier die Struktur des Aufschriebs. Das Thema der Vorlesung bildet die Größte Überschrift, andere wichtige Themen bekommen einen eigenen Abschnitt, wobei zusammengehörige Themen auch so gekennzeichnet werden sollten; mit Unterüberschriften zum Beispiel. Die Hierarchie hilft dabei, Themen beim Nachschlagen schneller zu finden und abzutrennen.

Um unnötiges Gewicht zu sparen genügt auch ein Block für alle Aufschriebe. Dabei ist es erfahrungsgemäß sinnvoll jedem Fach eine andere Farbe zu geben, in der die Überschriften und wichtige Stellen markiert werden. So kann man die Seiten gut unterscheiden und bei Bedarf schnell sortieren.

Karteikarten und Mindmaps

Aus den Notizen von der Unterrichtsstunde oder Vorlesung lassen sich zudem sehr gut Karteikarten und Mindmaps ableiten. Karteikarten können natürlich auch parallel zu den Aufschrieben erstellt werden.

Karteikarten eignen sich immer für Definitionen, alles andere ist allerdings fächerspezifisch. Zur Erstellung von Karteikarten eignet sich die App Quizlet für Apple, Android oder auch als Webversion gut (siehe “Coole Apps, Webseiten und Tipps für die Schule“).

Mindmaps eignen sich für die meisten Themen gut. Interessant ist dabei, dass die einzelnen Stichpunkte wissenschaftlich gesehen am besten zum Lernen geeignet sind, wenn diese aus lediglich je einem Wort bestehen. Da ich aber aus eigener Erfahrung weiß, dass das manchmal nicht möglich ist, an dieser Stelle nicht mehr davon. Zur Erstellung von Mindmaps eignen sich zum Beispiel XMind oder Freeplane.

Überblick über Aufgaben behalten – Haftnotizen

Niemand kann wirklich alle zu erledigenden Aufgaben samt Abgabedatum im Kopf behalten. Die Lösung zum Überblick behalten ist ganz banal: Haftnotizzettel. Am besten werden sie an einen Ort hingeklebt, an dem man ständig vorbeikommt, zum Beispiel an die Zimmertür, den Kleiderschrank oder gar auf die Schreibtischplatte, ganz egal. Auch hier gibt es natürlich Apps für Notizzettel, die die Notizen durch Widgets auf dem Homebildschirm anzeigen können und (teilweise) auch an einzelne Aufgaben erinnern.

Jede Farbe steht wie bereits in den Notizen für ein Fach, so lassen sich die Aufgaben einfach zuordnen. Beschriftet werden sie mit der Aufgabe und dem Abgabedatum, so lassen sich die Zettel einfach sortieren. Diese Sortierung entsteht meist mit der Zeit von selbst und man entwickelt ein System, das für einen selbst funktioniert. Hier aber erstmal ein paar Anregungen:

Kanban Board

Bei einem Kanban Board werden die Notizzettel in drei Spalten geklebt und in die passende Kategorie einsortiert.

  1. Tasks / Aufgaben
  2. In Progress / In Bearbeitung
  3. Done / Erledigt

Eisenhower Methode

Bei der Eisenhower Methode werden die Notizzettel in einer Art Tabelle angeordnet. Dabei werden sie je nach Dringlichkeit und Wichtigkeit priorisiert.

wichtig, nicht dringend
Aufgaben terminieren und selbst erledigen
wichtig und dringend
sofort selbst erledigen
nicht wichtig, nicht dringend
nicht bearbeiten, Aufgabe löschen/auf später verschieben
dringend, nicht wichtig
Aufgabe delegieren, oder nach den wichtigen, nicht dringenden Aufgaben erledigen

Nach Abgabedatum sortieren

Besonders im Studium gibt es zu einer Aufgabe immer ein Abgabedatum. Das macht es für uns bei der Sortierung sehr einfach. Die frühesten Abgabetermine kommen nach links/rechts, die anderen in absteigender Reihenfolge daneben. Klausuren, auf die man frühzeitig lernen muss, oder Langzeitprojekte mit mehreren Abgaben auf großen Notizzetteln am besten darüber, damit sie nicht vergessen werden.

Lernplan erstellen

Ein Lernplan ist zum Beispiel beim Lernen auf die Abschlussprüfung sehr sinnvoll. Der gesamte Lernstoff ist unterteilt und sortiert in Lerneinheiten eingeteilt, die an bestimmten Tagen abgehalten werden. Das organisiert das Lernen ungemein und hilft dabei nie den Überblick zu verlieren.

Hier der Weg zum vollständigen Lernplan in 11 Schritten:

  1. Den gesamten Lernstoff zusammentragen und nach Fächern sortieren.
  2. Den Stoff der einzelnen Fächer gegebenenfalls sortieren, am Besten nach Datum.
  3. Die einzelnen Themen der Fächer mit Haftnotizen unterteilen und dabei die Zettel beschriften. Das hilft später sehr dabei, das aktuelle Thema zu finden.
  4. In Stunden abschätzen, wie lange für jedes Thema gelernt werden muss.
  5. Die Stunden pro Fach zusammenrechnen und dann noch einmal die Gesamtlernzeit.
  6. Nachsehen, wie viele Tage noch zum Lernen bleiben (für eine Abschlussprüfung sollten das ungefähr 3 Monate sein) und wieviele davon Wochenend- und Ferientage sind.
  7. Vorhandene Wochen mit der Gesamtlernzeit verrechnen, sodass die Stunden gleichmäßig auf die Wochen verteilt sind. Dabei ca. 2 Wochen am Ende zur Wiederholung frei lassen.
  8. Schauen, wie viele Stunden von welchem Fach pro Woche gelernt werden müssen. Am Besten ist hier eine gerade Anzahl an Stunden, sodass immer 2 Stunden-Blöcke gelernt werden können, also eine Lerneinheit.
  9. In den Stundenplan schauen und festlegen wann wieviel Zeit zum Lernen bleibt; auch an den Wochenenden und Feiertagen. Dieser Wochenplan sollte am Besten (abgesehen von den Ferien) von der Einteilung der Lerneinheiten her gleich gestaltet sein, damit sich eine neue Gewohnheit entwickeln kann. Das macht das viele regelmäßige Lernen einfacher.
  10. Verteilung der Lernblöcke über die Woche. Am Besten wechseln sich die Fächer im Laufe der Woche ab, sodass das ständige Lernen nicht zu öde (oder eben öder als nötig 🙂 ) wird.
  11. Verteilung der Themen über die einzelnen Lernblöcke, sodass vorab feststeht was am jeweiligen Tag absolviert wird. Diese Einteilung wird irgendwo notiert – in einem Kalender (Papier oder App) oder in einer getrennten App, wie zum Beispiel StudyBreak (siehe “Coole Apps, Webseiten und Tipps für die Schule“)

Nach jeder Lerneinheit wird eine Pause gemacht, auch gerne innerhalb der Lerneinheit. Das ist nicht nur wichtig für die Nerven und die Aufmerksamkeit, sondern hat auch einen positiven Einfluss auf die Aufnahme- und Merkfähigkeit.

Keine Ablenkung beim Lernen

Viele sagen, dass ein aufgeräumter Schreibtisch eine Grundvoraussetzung für gutes Lernen ist. Meiner Erfahrung nach ist das weder machbar, zum einen weil aufräumen Zeit (und Willen) kostet und zum anderen allein schon weil dort beim Lernen ein halber Papierkrieg herrschen kann, noch unbedingt wahr. Man kann sich durch so vieles ablenken lassen – durch Krempel auf dem Schreibtisch, Vögel vor dem Fenster oder hundert neue Nachrichten von einer nervigen WhatsApp-Gruppe. Dabei spielt vor allem heutzutage das Handy die größte Rolle dabei.

Nicht vom Handy ablenken lassen

Natürlich kann man sein Handy einfach auf Stumm oder in den Flugmodus stellen, dann kommen aber eben gar keine Nachrichten, auch die wichtigen, nicht mehr an. Wenn man ein iPhone besitzt gibt es hierfür gute Lösungen. Die allgemein bekannte Onlinezeit gehört da allerdings (zumindest für mich) nicht dazu, weil sie allgemein eingreift und nicht nur beim Lernen.

Am iPhone kann man einen Fokus einstellen, der die angezeigten Mitteilungen während der Fokus aktiviert ist auf bestimmte Apps und/oder Kontakte reduziert. Dabei kann auch ein ganz eigener Fokus erstellt werden.

Außerdem können seit iOS 16 mehrere Hintergründe für Sperr- und Homebildschirm erstellt werden, zwischen denen schnell gewechselt werden kann. Dabei kann für einen (oder mehrere) bestimmten Hintergrund ein Fokus festgelegt werden, der automatisch aktiviert wird sobald der Hintergrund ausgewählt ist. Außerdem können bestimmte Bildschirme mit den App-Icons dementsprechend eingeblendet werden, obwohl diese normalerweise ausgeblendet sind. So können nur für’s Lernen notwendige Apps auf den Homebildschirm geschoben werden, während andere Bildschirme mit ablenkenden Apps ausgeblendet werden.

Zusätzlich kann im Fokus eine intelligente Aktivierung oder eine Aktivierung durch einen Zeitplan hinzugefügt werden sowie zusätzliche Fokusfilter.

Ein Fokus kann in den Einstellungen > Fokus erstellt oder verändert werden. Hier kann alles oben genannte konfiguriert werden. Neue Hintergründe können in den Einstellungen > Hintergrundbild erstellt oder verändert werden. Der Hintergrund kann vom Homebildschirm aus gewechselt werden, in dem das Menü durch ein von oben nach unten ziehen geöffnet wird. Dort das Hintergrundbild lange gedrückt halten bis die anderen erscheinen und ausgewählt werden können. Auch hier kann unter dem Bild ein neues Hintergrundbild erstellt werden oder über “Anpassen” verändert werden, wobei auch hier unten im jeweiligen Hintergrundbild ein Fokus hinzugefügt werden kann.

Motivation beim Lernen

Selbstverständlich motiviert eine gute Note bei einer Klausur auf die nächste genauso hart wenn nicht sogar härter zu lernen. Allerdings wird man nunmal nicht immer mit guten Noten belohnt, muss aber trotzdem für zukünftige Klausuren lernen; trotz der Lustlosigkeit weitermachen.

Belohnungen

Belohnungen nach dem Lernen oder nach einer Lerneinheit können sehr motivierend wirken. Diese Belohnungen können dabei jede Form haben. Von einem Schokoriegel, über einen Film schauen, das liebste Videospiel spielen oder sich mit Freunden treffen kann alles dabei sein. Durch das belohnen wird erlernt, dass man sich nach dem Lernen etwas schönes gönnen darf, was auch für die nächste Lerneinheit motiviert.

Essen und Trinken

Während dem Lernen etwas kleines zu Essen wie zum Beispiel Studentenfutter oder einen Tee oder Kaffe zu trinken hilft dabei am Lernen zu bleiben. Außerdem wird man bei einem Heißgetränk zu kleineren Pausen gezwungen, bevor das Getränk kalt wird. Außerdem hilft das sehr dabei, an einem langen Tag am Schreibtisch genug zu trinken.

Musik

Auch beim Lernen sind iTunes und Spotify gute Freunde. Musik motiviert nicht nur sehr beim körperlichen, sondern auch beim Denksport. Dabei bedarf es aber unter Umständen erst ein paar Versuchen bevor man die beste Musik für einen persönlich zum Lernen gefunden hat.

Wenn man sich selbst eine Playlist zusammenstellt kann man außerdem die Länge der Playlist an eine Lerneinheit anpassen und weiß so genau, wo man sich zeitlich beim Lernen befindet.

Oder man greift eben auf schon existierende Playlists zurück. Hier findest du welche von mir:

Instrumental Learning

Dauer: 1,5 Stunden

Beschreibung: Learn to the sounds of instruments – no voice.

https://open.spotify.com/playlist/0WudKuydOcpKPYLOEzj8Vb?si=1450885015da441a

Learn with the Beat (deutsch) 2 Stunden

Dauer: 2 Stunden

Beschreibung: Lerne genaus 2 Stunden zum Beat von Rammstein, Magaherz und Eisbrecher.

https://open.spotify.com/playlist/2AzlsPkf3op1DhNG2qW7As?si=767ef24588db4405

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